Wieso ist denn so ein Welpe so teuer? – Das ist doch Wucher
Das kann doch gar nicht sein, dass Sie bei einer Hobbyzucht nichts verdienen
Investition in den Welpen: Höhere Qualität, höhere Kosten
Auf den ersten Blick erscheinen die Preise für Welpen, die gemäß den strengen VDH-Richtlinien gezüchtet werden, hoch. Wer jedoch auf verantwortungsbewusste und qualitativ hochwertige Zucht setzt, versteht schnell, dass diese Preise sämtliche Aufwendungen widerspiegeln, die in eine seriöse Zucht einfließen. Untenstehend finden Sie eine Kostentabelle in der lediglich die unverzichtbaren Kosten aufgeführt sind – der beträchtliche Arbeitsaufwand und die investierte Zeit des Züchters bleiben dabei unberücksichtigt.
1. Fachliche Qualifikation und Zertifizierung
Als zugelassene Züchterin beim VDH richte ich mich strikt nach den Vorgaben des VDH und des FCI. Regelmäßige Fortbildungen an der VDH-Akademie garantieren, dass mir stets aktuelles Fachwissen zur Verfügung steht. Alle in meinem Zuchtprogramm beteiligten Tiere – von der Hündin bis zu den ausgewählten Rüden – besitzen entsprechende Zuchtzulassungen, die auf sorgfältigen ärztlichen Untersuchungen basieren.
2. Artgerechte Haltung und unabhängige Kontrolle
Meine Zuchtstätte wird regelmäßig von einer unabhängigen Zuchtwartin inspiziert, sodass alle Abläufe den strengen VDH-Richtlinien und den Tierschutzbestimmungen entsprechen. Jeder Wurf erhält in der achten Lebenswoche eine abschließende Kontrolle durch einen Zuchtwart, der die bestmöglichen Aufwachbedingungen der Welpen sicherstellt. Diese kontinuierliche Überwachung erfordert zwar zusätzliche Investitionen, garantiert jedoch höchste Qualität.
3. Medizinische Betreuung und präventive Maßnahmen
Eine verantwortungsvolle Zucht umfasst weit mehr als das Decken der Hündin. Die artgerechte Versorgung des Muttertieres – inklusive bedarfsgerechter Ernährung, Herpesimpfungen und rechtzeitiger Entwurmungen – ist essenziell für eine gesunde Entwicklung der Welpen. Zudem werden Geburt, Nachsorge und medizinische Betreuung der Welpen unter Facharztbegleitung durchgeführt. Vor der Abgabe werden alle Welpen mehrfach entwurmt, tierärztlich untersucht, geimpft und gechipt. Abschließend dokumentiert eine vom VDH ausgestellte Ahnentafel die Herkunft des jeweiligen Welpen.
4. Vergleich zu Angeboten ohne Qualifikation
Günstigere Angebote von Vermehrern ohne Zulassung lassen oftmals eine fundierte Gesundheitskontrolle und artgerechte Haltung vermissen. Ohne verbindliche Zuchtzulassungen und entsprechende tierärztliche Nachweise können hier versteckte Risiken entstehen, die später zu erheblichen gesundheitlichen und finanziellen Problemen führen können.
5. Langfristige Verantwortung
Bitte berücksichtigen Sie, dass die finanziellen Aufwendungen keinesfalls mit der Übergabe des Welpen enden. Analog zur Erziehung von Kindern entstehen auch bei einem Hund laufende Kosten über die gesamte Lebensdauer – etwa für Versicherungen, Hundesteuer, regelmäßige Tierarztbesuche, Impfungen, Notfälle, qualitativ hochwertiges Futter, spezielles Hundezubehör und erhöhte Aufwendungen im Urlaub. Erstellen Sie daher einen Finanzierungsplan und prüfen Sie, ob Sie die langfristigen Kosten ohne finanzielle Risiken tragen können. Zudem empfehle ich dringend, eine Krankenversicherung für Ihren Hund abzuschließen.
Fazit
Die höheren Preise eines verantwortungsvoll gezüchteten Welpen gemäß VDH/FCI sind keineswegs Wucher, sondern spiegeln die umfangreichen Investitionen in Gesundheit, artgerechte Aufzucht und eine kontinuierliche Betreuung wider. Ein Hund ist ein lebendiges Wesen, dessen weitere Entwicklung von seiner Ernährung und den Lebensbedingungen abhängt – Faktoren, die der Züchter zwar nicht dauerhaft beeinflussen kann, für die jedoch die bestmöglichen Startbedingungen geschaffen werden.
Kosten für Zuchtzulassung und Grundausstattung
Position | Beschreibung | Mindestkosten |
Zuchthündin | Investition in die Auswahl und Anschaffung der Zuchthündin. | 2800 € |
Zuchtzulassung beim VDH | • Sachkundenachweis durch Kurse an der VDH-Akademie • Tierärztliche Untersuchungen (z. B. Hüftdysplasie, Patellaluxation) • DNA-Tests • Erforderliche Ausstellungen zur Zuchtzulassung • Zulassungsprüfung (Form- und Verhaltenstest) • Zuchtwartbesichtigung der Zuchtstätte • Internationaler Zwingername | 2500 € |
Grundausstattung | • Wurfkiste samt Polster • PVC-Bodenschutz, Decken und Vetbeds für Wurfkiste und Auslauf • Welpenauslauf (innen und außen) •Wärmequelle | 1500 € |
Kosten pro Wurf
Deckkosten | Inklusive Übernachtungs- und Fahrtkosten Nähe Wohnort des Rüdens | 1400 € |
Medizinische Materialien | • Wasserdichte Unterlagen • Naturheilkundliche Präventionsmittel (z. B. zur Vorbeugung von Mastitis, Metritis) • Konventionelle Medikamente (z. B. Entwurmungsmittel) • Nahrungsergänzungen (z. B. Folsäure gegen Missbildungen, Calcium zur Vorbeugung von Eklampsie) • Für die Geburt: Desinfektionsmittel, sterile Handschuhe, Nabelklemmen, Fäden, Tupfer, Einmalspritzen, Notfallausrüstung (Sauger, Welpenmilch) | 400 € |
Tierärztliche Betreuung der Mutter | • Gesundheitliche Untersuchungen • Bestimmung der optimalen Deckzeit • Zweifache Herpes-Impfung • Ultraschall und Röntgenuntersuchungen •Entwurmung | 1200 € |
Tierärztliche Betreuung der Welpen | • Ärztliche Untersuchung • Chippen • Impfen • Mehrmaliges Entwurmen pro Welpe • Ausstellung des Heimtierausweises | 900 € |
Mehrkosten Futter | Zusätzlicher Futterbedarf für eine trächtige und laktierende Hündin. | 400 € |
Welpennahrung und Welpenmilch | Speziell abgestimmte Ernährung für die Welpen | 690 € |
Spielzeug und Kauartikel | Zur sinnvollen Beschäftigung sowie Zahnpflege der Welpen. | 300 € |
Nachkauf von Decken und Vetbeds | Ergänzende Decken für Welpenauslauf und Wurfkiste | 150 € |
VDH Kosten | Zuchtwartkosten für Wurfabnahme, Zuchtbucheintrag und Ausstellung der Ahnentafeln. | 360 € |
Fortbildungen und Fachliteratur | Regelmäßige Weiterbildungen und Anschaffung von Fachliteratur, um stets auf dem aktuellen Stand zu bleiben | 180 € |
VDH-Mitgliedschaft & Züchterclub | jährlicher Mitgliedsbeitrag bei VDH und im Züchterclub. | 90 € |
**Hinweis:** Zusätzliche Kosten, die durch Komplikationen (beispielsweise Kaiserschnitt oder Erkrankungen) entstehen können, sind in dieser Kalkulation nicht berücksichtigt und können leicht mehrere Tausend Euro betragen.