Vorsicht Gift!

Diese Zusammenstellung enthält sehr wichtige Hinweise dazu, welche Lebensmittel, Pflanzen und sonstige Substanzen für Hunde gefährlich sein können.

Giftige Nahrungsmittel und Substanzen

  • Süßungsmittel:
    Xylit (Birkenzucker) ist besonders gefährlich– schon 0,1 g pro kg Körpergewicht können Vergiftungssymptome auslösen, und schon 0,5 g bei einem 5 kg-Hund kann lebensbedrohlich sein.
  • Schokolade und Kakao:
    Bereits wenige Stücke können lebensbedrohliche Reaktionen hervorrufen, weil die enthaltene Theobromin- und Koffeingehalt für Hunde sehr problematisch sind.
  • Nüsse:
    Besonders Macadamianüsse ungefähr 0,7 g pro kg) sind ausschließlich für Hunde giftig. Auch Walnüsse sind auch problematisch. insbesondere in der grünen Fruchthülle sollen sie nicht einmal apportiert werden.
  • Weintrauben:
    Der enthaltene Gehalt an Oxalsäure kann zu Nierenversagen führen.
  • Koffeinhaltige Getränke:
    Kaffee und schwarzer Tee belasten den Kreislauf des Hundes und sollten gemieden werden.
  • Alkohol:
    Bereits geringe Mengen Alkohol können bei Hunden zu schweren Vergiftungen führen.
  • Zwiebeln, Knoblauch, Schnittlauch und Bärlauch:
    Diese enthalten Sulfide, die zur Zerstörung der roten Blutkörperchen führen und eine hämolytische Anämie auslösen können.
  • Gemüse und Hülsenfrüchte:
    Einige Gemüsesorten wie Auberginen, Avocados, rohe grüne Bohnen, rohe Hülsenfrüchte, Paprika und Tomaten (sowie deren Blätter und Stängel) sind für Hunde nicht geeignet.
  • Knochen:
    • Es sollten Hühnerknochen oder Wildknochen vermieden werden, da sie splittern oder Verstopfungen im Verdauungstrakt bis zum Darmverschluß verursachen können.
    • Proteinquellen:
      Rohes Eiweiß und rohes Schweinefleisch (aufgrund möglicher Viren) sind problematisch.
    • Weitere Substanzen:
      Nikotin und Obstkerne (wegen enthaltener Blausäure, die zu Darmverschluss oder -verletzungen führen kann) sowie übermäßiges Salz (das den Flüssigkeitsaustausch stört) sollten nicht in den Speiseplan deines Hundes kommen. Auch Thunfisch (wegen Quecksilbergehalt) sind bereits ab etwa 100 g für Hund und Katze schädlich.

Giftige Pflanzen

Einige gängige und beliebte Zimmer- oder Gartenpflanzen können für Hunde toxisch sein. Beispiele sind:

  • Aloe vera, Alpenveilchen, Azalee, Begonien, Christusdorn, Dieffenbachia, Eibe, Eukalyptus, Fingerhut, Geranien und noch viele andere wie etwa Lilien, Maiglöckchen, Mistel, Narzisse, Oleander, Rhododendron, und der Weihnachtsstern.

Auch bei Obstbäumen sollte man auf Apfelkerne oder den Stein von Pfirsichen achten

Milchprodukte & Hülsenfrüchte

  • Milchprodukte:
    Manche Hunde sind laktoseintolerant, sod ass Milchprodukte zu Durchfällen führen können. Sollte Ihr Hund auf Milchprodukte mit Durchfall reagieren sollten Sie diese vermeiden oder es mit laktosefreien probieren.
  • Hülsenfrüchte:
    Diese sollten immer gekocht werden, da sie in rohem Zustand oft schwer verdaulich sind.

Prävention und Verhaltenstraining

Am besten ist natürlich, die Aufnahme von giftigen Stoffen erst gar nicht zuzulassen. Wenn dein Hund dazu neigt, unterwegs fremde Nahrungsmittel oder Pflanzenreste zu fressen passe bitte besonders auf und trainiere ihm ein sofortige Abbruchsignal an.

Ganz lässt sich das wohl nur durch einen Maulkorb ganz unterbinden. Diese drastische, Lebensfreude einschränkende Maßnahme sollte man aber wirklich nur in ganz problematischen Fällen, die den Hund sehr gefährden, tun. Besser für den Hund ist sicher ein gezieltes Anti-Fresstraining in einer Hundeschule, um unerwünschtes Fressen zu unterbinden.

Therapie bei Vergiftungen

Solltest du den Verdacht haben, dass dein Hund etwas Giftiges aufgenommen hat, ist es entscheidend, schnell zu handeln:

  1. Verhindern einer weiteren Aufnahme:
    Wenn der Hund noch bei Bewusstsein ist, kann der Tierarzt medikamentös das Erbrechen auslösen.
  2. Magen-Darm-Spülung:
    Bei bewusstenseitiger Beeinträchtigung oder Krampfanfällen erfolgt oft eine Magen-Darm-Spülung unter Narkose, um verbleibende Giftpartikel zu entfernen.
  3. Aktivkohle:
    Diese Substanz wirkt aufgrund ihrer porösen Struktur wie ein Schwamm, der viele Giftstoffe binden kann.
  4. Unterstützende Maßnahmen:
    Mit intravenösen Infusionen und entwässernden Medikamenten wird die Ausscheidung über die Nieren gefördert.

Die ersten 48 Stunden nach einer Vergiftung sind ausgesprochen kritisch – je schneller die Maßnahmen eingeleitet werden, desto besser ist oft die Aussicht. Beachte dabei, dass Gegengifte (Antidots) nur in sehr seltenen Fällen verfügbar sind und jede Vergiftung eine individuelle Behandlung erfordert.

Nach oben scrollen